Das Bundesfinanzministerium arbeitet an einer Reform der Kfz-Steuer, die ab 2021 greifen soll. Die meisten Autofahrer müssten dann mehr bezahlen. Wer Geld sparen will, sollte sich seinen Neuwagen noch dieses Jahr zulegen.

 

Aus dem Entwurf des Finanzministeriums geht hervor, dass bei Neuzulassungen vom 1. Januar 2021 an je 100 Kubikzentimeter Hubraum 9,50 Euro fällig werden. Dazu kommt ein schrittweise ansteigender Zuschlag für jedes Gramm Kohlendioxidemission je Kilometer. Die Kfz-Steuer berechnet sich über den Hubraum des Wagens und den CO2-Ausstoß, der einfach aus dem Verbrauch hochgerechnet wird. Die CO2-Komponente soll künftig eine größere Rolle spielen.

 

Konkret bedeutet das: Fahrzeuge, die ab dem 1.1.2021 neu zugelassen werden, werden nach einer CO2-Staffelung besteuert. Pkw, die 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen, werden ohne eine Steuersatzerhöhung besteuert. Für 96 bis 115 Gramm CO2 bleibt es bei der bekannten Erhöhung um zwei Euro pro Gramm über dem Grenzwert von 95 Gramm CO2. Entsprechend kostet ein Benziner mit einem Hubraum von 998 ccm und einem CO2-Ausstoß von 114 g/km nach wie vor 58 Euro im Jahr. Also: Sockelbetrag für Hubraum = 20 Euro (10 x 2 Euro), 19 Gramm über dem Grenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer x zwei Euro = 38 Euro; zusammen 58 Euro.

Die Folge der geplanten Regelung: Wer das gleiche Modell im Januar 2021 kauft, zahlt mehr Kfz-Steuer, als wenn er es noch im Dezember 2020 zulässt. Dabei geht es um erhebliche Beträge – und es sind keineswegs nur „Spritschlucker“ betroffen.

Tausende Euro Differenz bei Kfz-Steuer – je nach Zulassungsjahr
Die Anhebung gilt für den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs. Das bedeutet: Je länger ein Pkw gefahren wird, desto höher fällt die unterschiedliche Steuer zwischen noch 2020 und erst 2021 zugelassenen Kfz aus. Über mehrere Jahre gerechnet kann es somit um Tausende Euro gehen.

Zwei Beispiele:
Wer seinen 2021 angemeldeten VW Golf VIII 1.5 eTSI fünf Jahre lang fährt, zahlt insgesamt 67,50 Euro mehr Kfz-Steuern.

Beim Porsche Macan GTS liegt der Betrag bei 1150 Euro. Nach zehn Jahren belaufen sich die Mehrkosten sogar auf 23.000 Euro.