Im regelmäßigen Abstand von 2 Jahren führt die IFH Köln GmbH in Zusammenarbeit mit dem Institut für Handelsvermittlung und Vertrieb CDH e.V. die Erhebung und Auswertung der CDH-Statistik durch. Aus aktuellem Anlass wurden in die Erhebung von 2020 drei Fragen zur Nutzung und zur Wirkung der ersten Corona-Hilfsprogramme im Jahr 2020 aufgenommen. Hier die wichtigsten Ergebnisse. (…)

Von den dazu antwortenden Teilnehmern haben mit 54,6% mehr als die Hälfte Corona-Hilfen genutzt, während 45,4% dieses vereinten. Die höchsten und mehr oder weniger weit über dem Durschnitt liegenden Anteile von Nutzern der Corona-Hilfsprogramme hatten die Wirtschaftsbereiche Möbel-Wohnambiente-Schmuck mit 72%, Mode-Sport-Accessoires mit 63,6% und Technik-Produktionsgrundstoffe mit 57,8%. In den Wirtschaftsbereichen Papier-Verpackung-Büro (45,5%), Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen (40%), Bauwesen (40%) und dem Sammelbereich „Andere“ (50%) lag der Anteil der Nutzer von Corona-Hilfsprogrammen dagegen unter dem Durchschnitt.

Von den Corona-Hilfsprogrammen, die 2020 genutzt wurden, dominiert mit 70% der Nennungen bei weitem die Soforthilfe. Mit großem Abstand wurde von 30,8% der Nutzer das Kurzarbeitergeld genannt. Die Möglichkeit der Senkung von Steuervorauszahlungen wurde von 17,7% und Steuerstundungen von 13,1% der Nutzer von Corona-Hilfsprogrammen in Anspruch genommen. Die KfW-Kredite und die Grundsicherung spielten mit 7,7% und 3,1% nur eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. In den einzelnen Wirtschaftsbereichen wichen die Häufigkeiten der Nutzungen der einzelnen Corona-Hilfsprogramme deutlich voneinander ab.

Von den Nutzern der Corona-Hilfsprogramme konnten mit 35,6% deutlich mehr als ein Drittel damit ihre Probleme voll und ganz lösen. Mehr als die Hälfte (50,8%) konnten damit ihre Probleme immerhin teilweise lösen. Von allen dazu antwortenden Teilnehmern, einschließlich der Nicht-Nutzer, konnte somit mehr als jeder sechste seine Probleme voll und ganz und außerdem mehr als jeder vierte seine Problem immerhin teilweise lösen. Mit 13,6% war der Anteil der Nutzer, denen die Hilfen fast oder überhaupt nicht geholfen haben, dagegen relativ gering. In den Wirtschaftsbereichen Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen, Möbel-Wohnambiente-Schmuck und Technik-Produktionsgrundstoffe konnten überdurchschnittlich viele Nutzer mit den Corona-Hilfen ihre Probleme ganz oder teilweise lösen.

Ein wenig überraschend für das Institut für Handelsvermittlung und Vertrieb CDH e. V. waren die Anteile der Nennungen der Nicht-Nutzer von Corona-Hilfen zu den abgefragten Gründen. Mehr als jeder dritte Nicht-Nutzer gab jeweils an, keine Corona-bedingten Einbußen bzw. genügend Liquiditätsreserven gehabt zu haben. Zusammen waren das mehr als drei Viertel der Nicht-Nutzer und mehr als ein Drittel aller Teilnehmer an den Corona-Fragen. Man kann auch sagen, dass jeweils mehr als jeder sechste dieser Teilnehmer keine Corona-bedingten Einbußen hatte bzw. über genügend Liquiditätsreserven verfügte. Nur ein knappes Viertel der Nicht-Nutzer gab an, dass die Einbußen sie zu spät getroffen hätten bzw. erst später treffen würden. Das ist nur etwa jeder neunte aller Teilnehmer, die die Corona-Fragen beantwortet haben, einschließlich der Nutzer der Corona-Hilfsprogramme.

Auffällig ist, dass im Wirtschaftsbereich Bauwesen 60% der Teilnehmer keine Hilfen genutzt haben und davon wiederum 60%, insgesamt also 36%, keine Corona-bedingten Einbußen hatten. Überdurchschnittlich viele Teilnehmer aus allen anderen auswertbaren Wirtschaftsbereichen, vor allem aus dem Bereich Papier-Verpackung-Büro-Verlage mit 83,3%, mit Abstrichen aber auch aus den Wirtschaftsbereichen  Möbel-Wohnambiente-Schmuck mit 57,1% und Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen mit 55,6% der Nicht-Nutzer hatten genügend Liquiditätsreserven. Für die Nutzung der seinerzeitigen Corona-Hilfen zu spät von den Einbußen betroffen wurden oder werden vor allem Handelsvertretungen aus den Wirtschaftsbereichen Mode-Sport-Accessoires mit 36,4%, Bauwesen mit 26,7%  und Technik-Produktionsgrundstoffe mit 26,3% der Nicht-Nutzer.