Die anhaltende Debatte um Schadstoffgrenzwerte und Fahrverbote verunsichert viele Fahrer von Dieselfahrzeugen.  Aber wo drohen derzeit tatsächlich Fahrverbote und in welchem Umfang und ab wann?

Beschlossen sind Fahrverbote in ganzen Städten oder großen Teilen davon derzeit nur in vier Städten:

  • In Stuttgart im gesamten Stadtgebiet (derzeitige Umweltzone) für PKW und LKW mit der Diesel – Abgasnorm Euro 4 bzw. IV und älter ab Januar 2019; für Einwohner ab April 2019. Ab Mitte 2019 wird über Verschärfung nachgedacht.
  • In Frankfurt/Main, voraussichtlich in der derzeitigen Umweltzone, also innerhalb des Autobahnrings um Frankfurt, voraussichtlich ab April 2019 für Diesel der Abgasnorm 1-4 und Euro-2-Benziner und älter. Ab September 2019 auch für Euro-5-Diesel.
  • In Köln in der gesamten Umweltzone ab April 2019 für Diesel mit der Abgasnorm Euro 4 und älter und Euro-2-Benziner und älter. Ab September 2019 auch für Euro 5-Diesel.
  • In Essen ab April 2019 für Diesel der Abgasnorm Euro 4 und älter und Euro-2-Benziner in der aktuell nur mit grüner Plakette befahrbaren Umweltzone. Dazu gehört auch ein Abschnitt der Autobahn A40! Ab September 2019 auch für Euro-5-Diesel. In Essen sollen Gewerbetreibende ausgenommen werden.

Daneben bestehen in vier weiteren Städten Fahrverbote auf einzelnen Straßen oder Straßenabschnitten, oder deren Einführung steht bevor.

  • In Hamburg auf zwei Straßenabschnitten für Kfz der Diesel-Abgasnorm 1 bzw. I bis 5 bzw. V seit Juni 2018.
  • In Bonn werden ab April 2019 zwei vielbefahrene, sehr belastete Straßen für Euro-4-Diesel und Euro-2-Benziner und jeweils ältere Fahrzeuge gesperrt.
  • In Gelsenkirchen wird die Kurt-Schumacher-Straße für alle Euro-5-Diesel und ältere Dieselfahrzeuge ab 1. Juli 2019 gesperrt.
  • Bereits spätestens im Juni 2019 sollen in Berlin Sperrungen von 11 Streckenabschnitten auf acht Straßen in der Innenstadt, darunter wichtige Hauptverkehrsstraßen und Verbindungsstrecken, für Euro-5-Diesel und ältere gesperrt werden. Das Land Berlin muss zudem Fahrverbote auf weiteren 120 Straßenabschnitten mit 15 Kilometer Gesamtlänge prüfen.

In Mainz soll es Fahrverbote ab dem 1. September 2019 geben, wenn der Grenzwert von Stickoxid in den ersten sechs Monaten des kommenden Jahres nicht eingehalten wird.

Ob es dabei bleibt, kann nicht sicher vorhergesagt werden. Besonders „gefährdet“ für Fahrverbote sind die sogenannten Intensivstädte, in denen die Stickoxidwerte im Jahresmittel 2017 über 50 µg/m3 Luft lagen. Neben den bereits erwähnten Städten Hamburg, Essen, Köln, Frankfurt und Stuttgart sind das Kiel, Düsseldorf, Bochum, Düren, Limburg, Darmstadt, Heilbronn, Backnang, Ludwigsburg, Reutlingen und München.