Im regelmäßigen Abstand von 2 Jahren führt die IFH Köln GmbH in Zusammenarbeit mit dem Institut für Handelsvermittlung und Vertrieb CDH e.V. die Erhebung und Auswertung der CDH-Statistik durch. Die Ergebnisse der Erhebung des Jahres 2022 liegen nun vor. Umsatz- und Ergebniszahlen sowie Kostenstrukturdaten beziehen sich auf die Jahre 2020 bis 2021.

Nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse

Die Bruttoprovisionseinnahmen sind 2021 gegenüber dem Vorjahr im Gesamtdurchschnitt von 180.088 auf 189.889 Euro deutlich angestiegen. Besonders stark im Wirtschaftsbereich Papier-Verpackung-Büro-Verlage und dem Sammelbereich Andere. Leicht rückläufige Bruttoprovisionseinnahmen gab es nur im Bereich Möbel-Wohnambiente-Schmuck und einen kräftigen Rückgang nur im Wirtschaftsbereich Mode-Sport-Accessoires.

Der vermittelte Warenumsatz ist im Gesamtdurchschnitt von 4.497.977 Euro gegenüber dem Vorjahr mit 3.998.520 Euro deutlich stärker gestiegen als die Bruttoprovisionseinnahmen. Besonders ausgeprägt war dies in den Wirtschaftsbereichen Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen, Technik- Produktionsgrundstoffe und weniger stark auch in den Bereichen Andere, Papier-Verpackung-Büro-Verlage und Medizinprodukte-Gesundheitswesen der Fall. Lediglich im Wirtschaftsbereich Bauwesen war der Zuwachs der Bruttoprovisionseinnahmen etwas höher als der des vermittelten Warenumsatzes.

Im Wirtschaftsbereich Mode-Sport-Accessoires war der kräftige Rückgang des vermittelten Warenumsatzes nicht ganz so stark, wie der Rückgang der Bruttoprovisionseinnahmen, während deren geringfügiger Rückgang im Wirtschaftsbereich Möbel-Wohnambiente-Schmuck vom ebenfalls geringfügigen Rückgang des vermittelten Warenumsatzes übertroffen wurde.

Die durchschnittlichen Provisionssätze sind 2021 gegenüber dem Vorjahr im Gesamtdurchschnitt und in den Wirtschaftsbereichen Technik-Produktionsgrundstoffe und Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen spürbar zurückgegangen. In den Wirtschaftsbereichen Mode-Sport-Accessoires und Medizinprodukte-Gesundheitswesen sind sie dagegen deutlich und im Wirtschaftsbereich Bauwesen leicht gestiegen. In den drei übrigen Wirtschaftsbereichen war ein geringer Rückgang zu verzeichnen.

Der Anteil der Handelsvertretungen, die Eigengeschäfte tätigen, ist 2022 deutlich gestiegen. Das gilt noch mehr für den Eigenumsatz und die Bruttoerträge aus Eigengeschäften. Das Eigengeschäft, also der Großhandel, hat als wichtiges Betätigungsfeld der Handelsvermittler damit weiter an Bedeutung gewonnen. Der Bruttoertrag aus Eigengeschäft in Prozent des Eigenumsatzes, die sogenannte Handelsspanne, ist in drei Wirtschaftsbereichen leicht gewachsen und in zwei Bereichen leicht geschrumpft. Insgesamt ist sie leicht gestiegen.

Der Anteil der Betriebsausgaben am Umsatz hat sich 2021 gegenüber 2020 im Gesamtdurchschnitt leicht verringert. Dies gilt sowohl für den leicht rückläufigen Anteil der Personalkosten als auch die etwas deutlichere Reduzierung des Anteils der allgemeinen Kosten. In den einzelnen Wirtschaftsbereichen war die Entwicklung aber sehr unterschiedlich.

Die durchschnittliche Anzahl der Vertretungen je Handelsvertretung hat sich 2022 auf 4,9 leicht erhöht. Besonders stark war der Zuwachs bei in den Wirtschaftsbereichen Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen, Andere und Papier-Verpackung-Büro-Verlage. In den fünf übrigen Wirtschaftsbereichen ist in zwei Bereichen die durchschnittliche Anzahl der Vertretungen um 0,3 bis 0,5 zurückgegangen, während sich in drei Wirtschaftsbereichen die Vertretungsanzahl um 0,1 bis 0,3 erhöhte.

Der Anteil der Handelsvertretungen mit ausländischen Vertretungen ist von 55,5% auf 53,3% leicht abgeschmolzen. Der Anteil der ausländischen Vertretungen an allen vertretenen Unternehmen ist dagegen von 30,4% auf 31% leicht angewachsen.

Die Handelsvertretungen haben im Durchschnitt 2,5 Vollzeitbeschäftigte (einschl. Inhaber) und 1,2 Teilzeitbeschäftigte, davon 0,6 geringfügig Beschäftigte. Gegenüber der letzten Erhebung 2020 ist damit im Durchschnitt die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten und der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Teilzeitkräfte um jeweils 0,2 und die Anzahl der geringfügig Beschäftigten sogar um 0,3 zurückgegangen. Bei den Teilzeitkräften entspricht das einem Rückgang um ein Viertel bzw. um ein Drittel bei den geringfügig Beschäftigten.

 Pro Beschäftigtem (Vollzeitäquivalent) wurde 2021 im Durchschnitt ein Warenumsatz von über 1,7 Mio. Euro vermittelt und ein Bruttoprovisionserlös von 83.294 Euro erwirtschaftet. Pro Beschäftigtem im Außendienst sind das im Durchschnitt fast 2,7 Mio. Euro vermittelter Warenumsatz und 121.513 Euro Bruttoprovisionserlös.

Der vollständige Ergebnisbericht „Handelsvertreter in Deutschland – Zahlen – Daten – Fakten 2022“ ist für Mitglieder des Instituts für Handelsvermittlung und Vertrieb CDH e.V. als PDF-Datei nach Anmeldung mit Benutzername und Passwort kostenlos verfügbar unter https://cdh.de/cdh/organisation/institut.

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